Kommt Selbstfürsorge bei dir auch zu kurz? Besonders in stressigen Phasen? Dann brauchst du diese Tipps, wie du dich auch in stürmischen Zeiten mit kleinen Schritten um deine Bedürfnisse kümmerst.
Es war mal wieder soweit…
Ich war unzufrieden mit mir – ohne dass ich wusste, warum. In meinem Lieblingsoutfit fühlte ich mich unwohl. Ich reagierte mürrisch und genervt auf meine Lieblingsmenschen. Und ich blieb ziellos auf Facebook hängen statt zu schlafen.
Ich hatte eine stressige Phase hinter mir – und Selbstfürsorge war dabei auf der Strecke geblieben.
Nun ist Stress an und für sich nichts Schlechtes.
Doch wenn wir uns verausgaben – körperlich, geistig oder emotional – dann müssen auch die Batterien aufgeladen werden. Leider verschieben wir das gerne auf das Wochenende – oder auch erst den Urlaub.
Selbstfürsorge im Alltag
Die wenigsten von uns können wöchentlich einen Tag im Spa einbauen. Doch auch in stressigen Phasen gibt es Mini-Schritte der Selbstfürsorge, die wir ergreifen können:
- ein paar Minuten Yoga, während die Kinder mit dem Papa kuscheln
- beim Spülmaschine ausräumen ein Hörbuch anhören
- über den Tag verteilt immer wieder tief durchatmen
Indem ich diese Mini-Schritte zur Priorität erhob, geschah etwas Erstaunliches:
Innerhalb eines Tages war ich meinem Normalzustand deutlich näher gekommen. Ich hatte es geschafft, mit wenigen Minuten hier und da meinen Stress deutlich abzubauen.
Äußerlich hatte sich kaum etwas verändert, doch innerlich war ich entspannter. Gelassener, ausgeglichener, ruhiger, quasselresistenter…
Mein Umfeld hatte sich nicht verändert, doch mein Erleben des Alltags.
Selbstfürsorge gegen Stress im Alltag
Selbstfürsorge greift gegen Stress aus zwei Richtungen: Es verhindert, dass sich zu viel Stress aufbaut. Und Selbstfürsorge hilft, entstandenen Stress zu reduzieren.
5 Tipps, um Stress vorzubeugen:
- Plane Zeit zur Erholung in den Kalender ein. Warte nicht darauf, dass Zeit übrig bleibt.
- Wenn deine Arbeit ein Dauerstressfaktor ist, dann nimm eine Lösung in Angriff.
- Plane als extrovertierter Mensch genügend Zeit mit wohltuenden Menschen ein. Introvertierte lassen dafür mal eine Einladung sausen.
- Werde dir bewusst, was du richtig gern tust. Und dann mach mehr davon.
- Achte darauf, dass deine Bedürfnisse nicht immer die untereste Priorität erhalten.
Die Basis für langfristige Selbstfürsorge im Alltag liegt tiefer als das, was ich dir hier beschreibe. Deshalb solltest du unbedingt gleich noch den wichtigen Artikel über die 5 praktischen Schritte der Selbstliebe durchlesen. Ohne diese Schritte wird Selbstfürsorge immer nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.
Selbstfürsorge zum Stressabbau
Auch mit den besten Maßnahmen zur Prävention lässt sich unangenehmer Stress nicht vermeiden.
Doch wie sieht Selbstfürsorge nun praktisch aus? Wie du vielleicht schon ahnst, ist es mehr als Meditation, Schlaf und gesunde Ernährung. Auch wenn das ein guter Start sein mag.
Genaugenommen ist Selbstfürsorge nämlich alles, was:
- Dir gut tut
- Freude macht
- Entspannung fördert
- das warme Gefühl des Wohlfühlens auslöst
Erstelle Dir eine Liste mit allem, was für Dich in diese Kategorie fällt. Falls Du etwas Inspiration benötigst, nutze diese Liste mit 23 Ideen.
Selbstfürsorge in besonders anstrengenden Phasen
Vielleicht fordert dich der Job gerade sehr. Oder du hast ein Neugeborenes im Haus. Möglicherweise bist du krank oder musst emotional gerade viel verarbeiten. Vielleicht ist aber auch einfach nur sehr viel los.
Gerade in solchen Phasen gehören auch folgende Abkürzungen zur Selbstfürsorge:
- Nutze vorrübergehend eine Putzagentur.
- Lass den Pizzadienst einmal mehr kommen. Und verbringe die gewonnene Zeit beim Lesen mit deinen Kindern. Oder in der Badewanne.
- Bitte jemanden um Hilfe.
Eine Selbstfürsorge-Routine aufbauen
Um die Häufigkeit emotionalen Löcher gering zu halten, sind feste Selbstfürsorge-Rituale eine gute Idee. So werden sie zur Gewohnheit und damit unverhandelbar.
Wie könnte eine Selbstfürsorge-Routine aussehen?
- Nutze die Elemente des Miracle Morning von Hal Elrod.
- Plane einen wöchentlich festen Termin für Dich selbst ein – und betrachte ihn so fest wie einen Arzttermin.*
- Steh 30 Minuten früher auf und genieße die Ruhe.
- Nimm dir Zeit für einen Morgenspaziergang.
- Mach Yoga in der Mittagspause.
- Vielleicht klappt ja auch eine kurze Meditation am Schreibtisch – oder, als Mama kleiner Kinder, auf der Toilette… 😉
- Oder genieße einfach jede Tasse Kaffee ganz bewusst.
- Nutze den Arbeitsweg für ein Hörbuch zum Wohlfühlen.
- Stelle Erinnerungen für tiefe Atemzüge auf deinem Telefon ein.
- Mach ein paar entspannende Dehnungsübungen abends im Bett.
Such dir einen Punkt aus und versuche ihn regelmäßig zu üben. Bis er zur Gewohnheit wurde. Dann nimm dir den nächsten Punkt vor.
Der vielleicht wichtigste Tipp
Das klingt alles super, oder? Und trotzdem habe ich heute meine tiefen Atemzüge vernachlässigt.
In solchen Momenten hilft dann Schmunzeln. Und Geduld mit mir selbst.
Denn: Auch wenn Selbstfürsorge essentiell ist – sie muss nicht perfekt sein.
Jeder kleine Schritt zählt. Versprochen.
Mehr zum Thema Selbstfürsorge und Selbstliebe findest du hier:
Selbstliebe in 5 praktischen Schritten
Selbstfürsorge bei Angst und Depression – der wichtigste Tipp
Podcast: Die 5 Stolpersteine echter Selbstfürsorge
Der Artikel mit dem auch mich für zuerst etwas sperrigen Namen, passt für perfekt zu dem was mir in den letzten Wochen/Tagen durch viele Gespräche bewusst wurde. Nach fast einem Jahr wo ich fast täglich über meine Grenzen gegangen bin, stelle ich fest wie schwierig es ist den Akku wieder aufzuladen. Und auch hier ist die Empfehlung jeden Tag ein kleines bisschen für sich zu tun und das langsam versuchen zur Routine zu machen.
Vielen Dank für die erneute Erinnerung und damit der Erkenntnis es geht nicht nur mir so.
Liebe Kerstin,
Vielen Dank für die Rückmeldung!
Es freut mich sehr, dass Dich dieser Artikel ermutigt hat. Du bist definitiv nicht allein damit. Ich würde fast behaupten, dass es sich um ein weit verbreitetes gesellschaftliches Problem handelt, von dem leider die meisten keine Ahnung haben. Vermutlich wären alle etwas entspannter im Umgang miteinander, wenn jeder eine entsprechende Routine hätte…
Alles Liebe für Dich auf dem Weg der Erholung!
Heidi
Liebe Heidi,
herzlichen Dank für diesen hilfreichen Artikel. Ich finde, Selbstfürsorge ist so wichtig – leider ist das Bewusstsein dieser Tatsache noch nicht so weit verbreitet. Umso schöner, so praktische Tipps wie deine zu finden, die das Aufbauen von Selcare-Routinen erleichtern.
Besonders gut finde ich deinen letzten Tipp, denn er verhindert, dass Selbstfürsorge zum nächsten Stressfaktor wird.
Herzliche Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Und du hast so recht – es ist eine echte Gefahr, dass Selbstfürsorge zum nächsten To-Do wird und die Tatsache, dass man nicht dazu kommt, kreiert noch mehr Stress. Ein paar Mal tief durchatmen, Probleme mit Abstand betrachten und im Moment leben reicht oft schon, um zur Ruhe zu kommen – ohne dass man dafür noch extra Zeit braucht.
Liebe Grüße,
Heidi