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Du hast eine Lebensmittelunverträglichkeit – oder vermutest sie? Kann man dann überhaupt intuitiv essen? Hier findest du 5 Schritte, wie du mit Allergien und Unverträglichkeiten ohne Einschränkung glücklich leben kannst.

Intuitiv essen bei Lebensmittelunverträglichkeit - Beitragsbild 1

Die Einschränkung ist nicht selbst gewählt. Und selten zeitlich begrenzt.

Anders als bei einer Diät schränkt eine Lebensmittelunverträglichkeit dauerhaft ein. Und mitunter auch recht ordentlich. Ganz gleich, ob es sich um Zöliakie oder Laktoseintoleranz handelt. Erdnussallergie oder Fruktoseintoleranz.

Intuitiv essen bei Lebensmittelunverträglichkeit - Beitragsbild 2

Lebensmittelunverträglichkeit im Alltag

Das Gefängnis der Einschränkung mit Lebensmittelunverträglichkeit scheint allgegenwärtig zu sein:

  • im Supermarkt bist du eingeschränkt, welche Produkte in Frage kommen
  • bei Einladungen musst du immer fragen, was drin ist und bleibst im schlimmsten Fall hungrig
  • spontane Restaurantbesuche machen keinen Spaß
  • Du musst für deine Familie immer doppelt kochen
  • und intuitiv essen scheint außer Frage zu sein

Das Resultat dieser Einschränkung ist oft eine verminderte Lebensqualität. Hadern mit dem eigenen Körper. Heißhunger auf Dinge der Verbotsliste.

Stillzeit mit Einschränkung

Meine eigene Erfahrung mit Lebensmittelunverträglichkeiten ist glücklicherweise begrenzt. Doch während der Stillzeit mit meinem Jüngsten erlebte ich: Eine Einschränkung von außen, nicht selbst gewählt wie bei einer Diät, fühlt sich noch stärker nach Gefängnis an.

Der Kleine reagierte auf viele meiner regelmäßigen Lebensmittel mit starken Blähungen: Vollkorn, fasrige Gemüse und Hülsenfrüchte, Birkenzucker und alles, wo auch nur Spuren enthalten waren.

Damals stand ich noch am Beginn meiner intuitiven Reise und konnte damit nicht umgehen. Ich habe es ausgewartet. Und mich bei jeder Gelegenheit über seine Unverträglichkeiten beschwert.

Intuitiv essen bei Lebensmittelunverträglichkeit

Unverträglichkeiten müssen jedoch keine Einschränkung bedeuten. Und schon gar keinen Verlust der Lebensqualität.

Das kannst du dir nicht vorstellen? Dann zeige ich dir fünf Schritte, wie sich das Gefängnis öffnet.

Achtung: Dies ist natürlich weder medizinischer Rat noch ein Ersatz für das Gespräch mit deinem Arzt. Alles andere kann bei schwerwiegenden Allergien lebensgefährliche Konsequenzen haben!

#1 Körperannahme

Der erste und wichtigste Schritt ist, dass du Frieden mit deinem Körper schließt. Wenn du dabei Hilfe benötigst, dann helfen dir diese beiden Artikel weiter:

  • Prinzip 2 – Hier findest du heraus, wie bewundernswert dein Körper Hunger und Appetit zum Einsatz bringt, um dein Überleben zu sichern.
  • Respekt für den eigenen Körper – wenn es dir schwer fällt, deinen Körper zu lieben, dann starte mit Respekt.

Ich habe meinen Körper schon immer als Feind betrachtet: Weil er nicht so aussah, wie ich mir das wünschte. Oder weil er mir mit Tinnitus und Rückenschmerzen zeigt, wie eng meine Grenzen gesteckt sind.

Freund statt Feind

Doch glücklich konnte ich erst werden, als ich meinen Körper nicht länger als Feind, sondern als Freund ansah:

  • Er will nur mein Bestes, auch wenn das vielleicht anders aussieht.
  • Seit meiner Zeugung arbeitet er ohne Pause, damit ich leben kann.
  • Und er kümmert sich um Millionen Details im Hintergrund.

Der erste Schritt im Umgang mit einer Lebensmittelunverträglichkeit (oder jeder anderen Krankheit) ist also: Mach den Feind zum Freund. Denn er war schon immer auf deiner Seite.

Du kannst kein Eis essen ohne unangenehme Nachwirkungen? Betrachte nicht deinen Körper als den Feind, der dir das Eis vorenthält. Sieh stattdessen das Eis als einen Angreifer deines Körpers.

#2 Dem Appetit folgen und intuitiv essen

Dein Körper ist schlauer als die DGE und weiß, was für ihn gut ist. Ein gesunder Mensch kann nämlich normalerweise seinem Appetit folgen. Und dann isst er automatisch so, wie es für seinen Körper optimal ist. Wie kann das aussehen?

Als ich lernte, die Reaktion meines Körpers auf unterschiedliche Lebensmittel zu beachten, zeigte sich eine Überraschung: Vollkornbrot bekommt mir nicht gut. Egal, was die Empfehlungen alle sagen – es fühlt sich schwer und unangenehm in meinem Bauch an.

Intuition als Helfer

Mein Coach Josie Spinardi machte eine noch spannendere Entdeckung: Als sie lernte, ihrem Bauchgefühl zu folgen, verschwand ihr hartnäckiger Ausschlag.

Wie kam das? Sie hatte, quasi ohne es zu merken, länger keine Milchprodukte mehr zu sich genommen. Ihr Körper hatte durch Appetit und Abneigungen deutlich gemacht, was ihm gut tut. Und Milch gehörte nicht dazu.

Du vermutest eine Lebensmittelunverträglichkeit? Dann ist der Schritt zur intuitiven Ernährung das Beste, was du für dich tun kannst. Dein Körper wird dir zeigen, was er nicht mag.

#3 Einfühlen – eine Übung

Mit der folgenden Übung lernst du, dich in die Reaktionen deines Körpers einzufühlen.

Wenn du eine Unverträglichkeit vermutest, dann spüre nach dem Essen in deinen Körper hinein. Bei dir wurden bereits schwere Allergien diagnostiziert? Dann erinnere dich an das letzte Mal, als dein Körper auf ein unverträgliches Lebensmittel reagierte.

Beantworte jetzt diese Fragen:

  • Welche Reaktionen bemerkst du?
  • Wie fühlt sich die unangenehme Reaktion an?
  • Wo in deinem Körper fühlst du die Unverträglichkeit?

Schließe jetzt die Augen und spüre intensiv in das Gefühl hinein. Halte dir dabei das auslösende Lebensmittel vor Augen und fühle die negative Reaktion deines Körpers.

Schwenke jetzt Deine „innere Kamera“ auf das Körpergefühl, wenn es dir richtig gut geht.

  • Welche Lebensmittel fühlen sich richtig gut an?
  • Wie fühlt sich „richtig gut“ überhaupt an?
  • Wo fühlst du das in deinem Körper?

Erlebe dieses Gefühl intensiv. Betrachte schließlich den Kontrast zwischen „gut fühlen“ und „nicht gut fühlen“. Das ist die Voraussetzung für den nächsten Schritt.

Intuitiv essen bei Lebensmittelunverträglichkeit - Beitragsbild 3

#4 Neubewertung der Lebensmittelunverträglichkeit

Weißt du, was der Trick an einer Einschränkung ist? Du fühlst sie nur, wenn du sie als von außen auferlegt betrachtest. Jemand, der keinen Fisch mag, fühlt sich dadurch nicht eingeschränkt. Denn die Abneigung kommt von innen.

Indem du unverträgliche Lebensmittel mit dem Unwohlsein verknüpfst (Schritt #3), bildest du die gleiche Reaktion. Deine Intuition sorgt dafür, dass du diese Lebensmittel nicht mehr möchtest. Du betrachtest sie gar nicht mehr als interessante Option.

Je öfter du ein unverträgliches Lebensmittel mit dem unangenehmen Gefühl verbindest, umso mehr verliert es seinen Reiz. Und wenn es von innen heraus seinen Reiz verloren hat, gibt es keine Einschränkung mehr.

#5 Alternativen finden

Natürlich gibt es Dinge, die man einfach ab und zu essen möchte. Dafür gibt es drei Optionen.

Option 1: Das Gemeinschaftsgefühl beim Essen ist so toll? Solange du nicht unter schweren allergischen Reaktionen leidest, kann es die Blähungen am Abend auch mal wert sein.

Option 2: Finde verträgliche Alternativen. Viele Lebensmittel können nachgeahmt werden. Suche also nach Rezepten und Möglichkeiten, wie du Dinge weiter essen kannst. Und sei dir den Aufwand zumindest ab und zu wert!

Option 3: Bring dein Essen mit. Plane bei Einladungen und Feiern voraus und nimm dir etwas mit. Das entspannt dich und sorgt dafür, dass du auf jeden Fall etwas zu essen findest. Achte aber darauf, dass du deine Alternative auch wirklich gern isst.

Der Schlüssel: Die Richtung

Mir fällt gerade nichts ein, wo es nicht zutreffen würde: Was immer du von innen nach außen macht, fühlt sich nach Freiheit an. Alles, was von außen nach innen geschieht, ist Druck und Einschränkung. Wie meine ich das?

Hier ist ein Beispiel: Du möchtest intuitiv essen und auf Hunger und Sättigung achten. Du bist eingeladen und gerade kaum hungrig.

Außen nach innen:

Du siehst Hunger und Sättigung als Regel und fühlst ein „Ich darf jetzt nicht essen“. Als Resultat bist Du genauso eingeschränkt und unfrei wie bei einer Diät.

Innen nach außen:

Du hast oft genug erlebt, dass es sich für dich nicht gut anfühlt, ohne Hunger zu essen. Du probierst vielleicht hier und da, aber du fühlst Dich weder eingeschränkt noch reglementiert.

Denn Einschränkung verliert ihre Macht über dich und dein Lebensgefühl, wenn du sie nicht mehr als solche empfindest.

Das Ziel

Für ein Leben mit Lebensmittelunverträglichkeit ist das Ziel: Entscheide von innen.

Das geht nicht über Nacht und braucht ein bisschen Übung. Doch wenn du…

  • dran bleibst und deine Intuition zu Wort kommen lässt
  • Dich einfühlst und Reaktionen mit den Lebensmitteln verknüpfst
  • Deinen Körper liebevoll als Freund betrachtest
  • und das Innen mehr im Blick hast als die Regeln im Außen

…dann kannst du auch mit einer Unverträglichkeit glücklich leben.

Und intuitiv essen.

Und mehr Lebensfreude im Alltag finden, als du vielleicht gerade für möglich hältst.


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