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Was bedeutet es eigentlich, die Diätmentalität abzulegen? Wenn du intuitiv essen lernen möchtest, ist das der erste Schritt auf dem Weg zur Freiheit mit dem Essen. In diesem Artikel zeige ich dir praktische Schritte, wie du dich auch nach vielen Jahren der Regeln und Ernährungsumstellungen vom Diätdenken verabschieden kannst!

Die Autorinnen Evelyn Tribole und Elyse Resch* beschreiben in ihrem Buch „Intuitive Eating“ zehn Schritte, um ein gestörtes Essverhalten abzulegen. Davon ist der erste Schritt – die Diätmentalität ablegen – allerdings nicht wirklich selbsterklärend. Und vielmehr noch – wie kann das ganz praktisch aussehen?

Diätmentalität

Dieser Artikel ist Teil der Serie über die 10 Grundprinzipien der Intuitiven Ernährung. Hier findest du eine Übersicht über alle Prinzipien:
1- Ablegen der Diätmentalität
2- Hunger ernst nehmen
3- Friedensschluss mit dem Essen
4- Kampf gegen die Essenspolizei
5- Sättigung respektieren
6- Entdecke den Genussfaktor
7- Gefühle ohne Essen bewältigen
8- Respekt für den eigenen Körper
9- Bewegung ohne Kampf
10- Intuitive gesunde Ernährung

Prinzip #1 - Ablegen der Diätmentalität - Beitragsbild 1

Dass Diäten in der überwältigenden Mehrzahl aller Fälle nicht funktionieren, habe ich bereits in meinem Artikel zu diesem Thema näher beschrieben. Doch nicht nur das – sie hinterlassen auch eine ganze Heerschar an körperlichen und psychologischen Nebenwirkungen, die sich noch dazu langfristiger halten, als das verlorene Gewicht…

Gesund leben ohne Diät

Diäten – und nicht ein Mangel an Willenskraft deinerseits – sind der Hauptauslöser von Essstörungen, Essanfällen, Heißhungerattacken, Besessenheit mit dem Essen und „Jetzt ist eh alles egal“-Gelagen. Und deshalb führen sie auch langfristig zu höherem Gewicht und stellen ein größeres Gesundheitsrisiko dar als stabiles Übergewicht.

Diäten sind auch das einzige Produkt, was seine langfristige Unwirksamkeit erfolgreich dem Verbraucher in die Schuhe schiebt. Niemand kommt auf die Idee sich als Versager zu betrachten, wenn ein Medikament gegen Kopfschmerzen nur kurz wirkt und der Schmerz hinter stärker da ist als vorher.

Der Erfolg jahrzehntelanger Diäten

Alle Argumente für Diäten alias „Ernährungsumstellungen“ lassen sich mit drei kurzen Fragen au den Angeln heben:

  1. Wenn Diäten langfristig funktionieren, warum steigt das Gewicht in Industrienationen seit Jahrzehnten weiter an?
  2. Wenn alles nur eine Frage der Willenskraft ist, warum kämpfen dann selbst Menschen mit Übergewicht, die in allen anderen Lebensbereichen durch Willenskraft und harte Arbeit höchst erfolgreich sind?
  3. Wie erklärt sich, dass Menschen nach Diäten alle die gleichen Symptome aufweisen: ein Problem mit Heißhunger haben, sich nach dem Essen bestimmter Dinge schuldig fühlen, beschämt über die erneute Gewichtszunahme sind, unter dem Gefühl des Versagens leiden, ein verschobenes Körperbild aufweisen und sich bei vielen Lebensmitteln regelmäßig völlig außer Kontrolle erleben?

Diese (und weitere) Symptome treten nach Diäten auf, und zwar unabhängig von Nationalität, Lebensstandard, Einkommensgröße, Bildungsstand, Lebensgeschichte oder Geschlecht. Somit muss es sich um eine biologische Reaktion handeln. Ein Automatismus, der im menschlichen Körper so tief verankert ist wie das Zwinkern und Tränen der Augen.

Um zu verhindern, dass dein Gewicht beständig weiter nach oben klettert, ist es grundlegend wichtig, sich von Diäten und Ernährungsregeln zu verabschieden. Auch wenn das schwer ist und eine Art Trauer nach sich ziehen kann – es könnte zu den besten Entscheidungen gehören, die du je getroffen hast.

Schritt #1 gegen die Diätmentalität in deinem Leben

Halte fest, wie sich Diäten auf dich ausgewirkt haben.

Notiere dir die Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie hat sich dein Gewicht seit der ersten Diät entwickelt?
  • Was veränderte sich in deinem Umgang mit Lebensmitteln?
  • Wie haben Diäten deine Lebensqualität eingeschränkt, weil Zählen, Rechnen, Wiegen, Hunger, Essanfälle und die Angst vor falschen Lebensmitteln oder einem Kontrollverlust deinen Alltag dominierten?
  • Wie oft hast du Einladungen vermieden oder nicht genießen können?
  • Wie viele Stunden der alternativen Rezeptsuche hättest du mit deiner Familie, einem guten Buch oder bei einem Spaziergang genießen können?

Wenn dich diese Überlegungen wütend oder traurig machen, dann ist das völlig okay. Beachte, dass du unter den damaligen Umständen nicht anders handeln konntest. Deshalb bringt es auch nichts, jetzt noch mit einer großen Runde Vorwürfen aufzuwarten.

Praxis-Tipp #1
Nutze diese Wut oder Trauer für deine Entschlossenheit, der Diätmentalität ein für alle Mal den Rücken zuzukehren. Und orientiere dich stattdessen auf zukünftige Freiheit, Gesundheit und Lebensfreude.

Prinzip #1 - Ablegen der Diätmentalität - Beitragsbild 2

Schritt #2 aus der Diätmentalität

Verabschiede dich vom Denken in Regeln und Vorschriften.

Niemand außer deinem Körper weiß, was du brauchst. Und niemand außer deinem Körper kennt deinen Bedarf, deine Verträglichkeiten und Vorlieben.

Die Superfoods und Sündenböcke der Ernährung hingegen ändern sich alle paar Jahre. Und weißt du, was dem Ganzen die Krone aufsetzt? Die Ernährungswissenschaft gilt als die wackeligste aller Wissenschaften. Mehr dazu findest du in diesem Artikel.

Verabschiede dich also vom Gehorsam gegenüber sämtlichen Regeln, die du im Laufe Deines Lebens aufgesammelt hast. Denn ohne das innere Bedürfnis danach kitzeln externe Regeln fast immer Rebellion heraus.

Praxis-Tipp #2
Schreibe alle Regeln auf, die du im Laufe der Zeit verinnerlicht hast (z.B. nach 18 Uhr nichts mehr Essen, Schokolade macht dick, etc.) Streiche jetzt eine nach der anderen durch und sauge den Anblick der durchgestrichenen Liste auf. Wann immer du versucht bist, seine Entscheidung beim Essen auf Regeln statt Intuition zu begründen, rufe das Bild in dir ab.

Als intuitiver Esser kannst du ohne Anstrengung den inneren Impulsen deines Körper folgen und du wirst staunen, wie gesund deine Ernährung ganz ohne Anstrengung und Regeln wird.

Mit dem Schlussstrich unter Regeln und Verboten wirst du nebenbei auch ein sehr vertrautes Gefühl los: das Versagen. Denn statt dich im Rahmen von „darf ich“/“darf ich nicht“ zu bewegen, gehst du auf Entdeckungsreise.

Und diese Reise kennt kein Versagen, nur neue Erkenntnisse. Stolpern und Fallen sind völlig akzeptable Aspekte des Lernens. Welche Eltern würden ein Baby als Versager bezeichnen, wenn es nach dem ersten wackeligen Schritt auf den Windelhintern plumpst? Gehe genau so auch mit dir selbst um, wenn du lernst auf deinen Körper zu hören.

Schritt #3 als Kick gegen die Diätmentalität

Wirf die Diätwerkzeuge raus.

Um dich nachhaltig von den negativen Folgen der Diäten zu befreien, musst du dich von ihren Werkzeuge lösen. Was sind Diätwerkzeuge?

  • Kalorien- oder Punktetabellen
  • Portionsmessbecher
  • künstliche Ersatzlebensmittel
  • Diätratgeber & Rezeptbücher
  • Shakes und Pülverchen
  • Pillen und Riegel
  • Mahlzeitenpläne und Inhaltsübersichten
  • Tracker-Apps auf dem Smartphone
  • Online-Gruppen zur gegenseitigen Motivation

Alles, das dir vorschreibt, was du wann und in welchen Mengen zu essen hast, fällt in diese Kategorie.

Das zentrale Diätwerkzeug – die Waage

Du tust dir einen riesigen Gefallen, wenn du deine Waage verbannst. Im günstigsten Fall wirfst du sie in hohem Bogen raus. Doch da das in einer Familie nicht immer geht, sollte sie zumindest deutlich außer Reichweite gepackt werden.

Warum so drastische Schritte? Die Zahl auf der Waage ist von so vielen Faktoren beeinflusst und täglich Schwankungen unterworfen, dass sie keine gültige Aussage treffen kann. Weder über dich und deinen Körper, noch deine Gesundheit.

Doch wichtiger noch ist, wie sich der Schritt auf die Waage auf dich auswirkt:

  • Was macht es mit deinem Tag, wenn der Blick auf die Waage nicht zufriedenstellend war?
  • Wie oft hast du aus Frust mehr gegessen, nachdem du dich gewogen hattest?
  • Wie oft hast du einen Trend nach unten mit einem „Das hab ich mir jetzt aber verdient“ gefeiert?
  • Wieviele Tage waren bereits abgeschrieben, bevor du überhaupt das Bad verlassen hattest – weil die Waage dich nicht glücklich gemacht hat?

Wenn du lernen möchtest, dich wieder auf deinen Körper zu verlassen, dann hilft dir die Waage nicht. Lass sie los.

Praxis-Tipp #3
Manchmal hilft ein symbolischer Akt, um auch für den Kopf nachhaltig klar zu machen, dass etwas Neues beginnt. Überlege, wie du den Rauswurf der Waage zelebrieren könntest. Es gibt auch Menschen, die in der Einfahrt mehrfach herzhaft mit dem Auto darüber gefahren sind – eingepackt in eine Box, damit die Reifen nicht kaputt gehen. Wollte ich nicht unerwähnt lassen…🤷🏼‍♀️

Achtung, Falle! Diätmentalität verkleidet…

Eine gewaltig große Falle, in die ich mehrfach getappt bin, liegt direkt vor der Nase: Die Versuchung ist groß, intuitives Essen bewusst oder unbewusst in die „Iss nur wenn Du Hunger hast und hör auf wenn Du satt bist“-Diät umzuwandeln.

Damit zeigen sich bald die gleichen Symptome wie bei jeder anderen Diät: „Is‘ ja jetzt auch egal“, nur weil du etwas ohne Hunger gegessen hast. Oder „ich fange am Montag wieder an“, nachdem du mal über die Sättigung hinaus gegessen hast.

Praxis-Tipp #4 aus der Diätmentalität heraus
Wann immer du solche Diätsymptome an dir entdeckst (was nach Jahren oder Jahrzehnten in diesem Denken völlig normal ist), erinnere dich selbst daran: Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Nur Stoff zum Nachdenken und Information zum Lernen.

Sei geduldig mit dir

Das Diätdenken ist nach jahrelanger Gehirnwäsche tief in uns verankert und es dauert eine Weile, bis man das wirklich ausgemerzt hat. Die Tatsache, dass wir jeden Tag dieser Mentalität mehrfach ausgesetzt werden, macht das nicht unbedingt einfacher.

Deshalb ist es essentiell wichtig, zusammen mit dem Essen auch unseren Blick auf unser Denken zu überarbeiten. Dazu habe ich eine Abkürzung entdeckt und sie in mein 7-Schritte-Programm gepackt. Wenn du Lust hast, dann mach doch bei meinem kostenlosen Einsteigerkurs mit!

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Hier geht’s zum Prinzip #2 – Hunger ernst nehmen

Prinzip #1 - Ablegen der Diätmentalität - Beitragsbild 3


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