Inzwischen hat sich wohl herumgesprochen, dass Bewegung dem menschlichen Körper gut tut. Und dennoch fällt es schwer, das Wissen in die Tat um zu setzen. Sport ist für viele ein Kampf und somit auch jeder Grund willkommen, warum heute dafür keine Zeit ist. Schnell gesellt sich das schlechte Gewissen dazu und man findet sich in einer Zwickmühle wieder.
Der Kopf treibt an, der gestresste Teil in uns stöhnt über die Zusatzlast und ganz gleich, welcher Teil sich durchsetzt: Morgen wiederholt sich das ermüdende Ringen mit dem inneren Schweinehund. Doch das muss nicht sein. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du diesem Kampf entkommst und Bewegung zum festen Bestandteil Deines Lebens wird.
Dieser Artikel ist Teil der Serie über die 10 Grundprinzipien der Intuitiven Ernährung. Hier findest du eine Übersicht über alle Prinzipien:
1- Ablegen der Diätmentalität
2- Hunger ernst nehmen
3- Friedensschluss mit dem Essen
4- Kampf gegen die Essenspolizei
5- Sättigung respektieren
6- Entdecke den Genussfaktor
7- Gefühle ohne Essen bewältigen
8- Respekt für den eigenen Körper
9- Bewegung ohne Kampf
10- Intuitive gesunde Ernährung
Einer der Hauptgründe für das negativ besetzte Image von Sport ist die Vorstellung, dass nur bestimmte Formen dazuzählen. Es muss weh tun, damit es etwas bringt. Es muss unangenehm sein, damit sich die positiven Effekte zeigen. Es muss mindestens eine halbe Stunde dauern, damit es überhaupt erwähnenswert ist.
Der Kampf mit dem Sport
Für Menschen mit Diäterfahrung kommt noch erschwerend hinzu, dass sportliche Aktivitäten meist mit irgendeiner Form von Abnehmprogramm verknüpft waren – oder der Ausweg aus Ernährungsbeschränkungen. Nicht selten geht die erste unangenehme Erfahrung zurück auf den Schulsport oder Hänseleien auf dem Spielplatz, die zur tiefen Überzeugung von der eigenen Unsportlichkeit führten.
Der erste Schritt aus diesem Schlamassel ist, Bewegung vom Ziel der Körperveränderung zu trennen. Schlanksein zu wollen ist zwar eine berechtigte Absicht, doch sie verursacht zweierlei Stolpersteine:
Sie führt häufig dazu, die möglichst effektivste Sportart auszuwählen, die nicht notwendigerweise auch Spaß macht. Zudem ist dieses Ziel eher langfristig und damit für die menschliche Motivation keine solide Grundlage. Um Bewegung regelmäßig und ohne Kampf in den Alltag zu integrieren, benötigst Du einen spürbaren Sofortgewinn.
Alle Bewegung, die sich gut anfühlt, bringt einen Sofortgewinn:
- Spaß an der Durchführung
- der Effekt auf Deine Stimmung
- das Gefühl der gedehnten oder müden Muskeln
- tiefes Durchatmen
- ein klarer Kopf
- weniger Rückenschmerzen
- besserer Schlaf
- Wohlfühlen in der Haut
- gesteigerte Produktivität
Diese Effekte haben für Deine Motivation mehr zu bieten als ausgeschnittene Modell-Fotos am Kühlschrank. Denn der innere Schweinehund braucht einen unmittelbaren, reizvollen Grund für jeden Ausbruch aus der sicheren Routine.
Praxis-Tipp:
Beobachte, wie sich Bewegung auf Dich auswirkt und halte es eventuell schriftlich fest. Verankere jedes positive Gefühl, indem Du ihm im Detail nachspürst und es so intensiv wie möglich erlebst. Rufe dieses innere Bild wieder ab, wenn sich unangenehme Assoziationen melden.
Wenn Du an dieser Stelle bemerkst, dass Du mit sportlicher Aktivität ausschließlich negative Gefühle verbindest, dann macht Dich das nicht zu einem hoffnungslosen Fall. Experimentiere mit verschiedenen Arten der Bewegung sowohl drinnen als auch draußen, zuhause oder in der Gruppe – vielleicht findest Du in noch unerwarteten Bereichen Deinen Lieblingssport.
Wenn Dir gar nichts einfällt, dann schau Dich mal auf dieser gewaltigen Liste um – vielleicht entdeckst Du ja Extrembügeln noch als heimliche Leidenschaft… 😉 Doch wie Du gleich sehen wirst, ist eine passende Sportart gar nicht so wichtig, wenn man die Alltagsbewegung stärker in den Blick nimmt.
Jedes Bisschen Zählt
Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist jedes kleine Bisschen Bewegung Deiner Gesundheit zuträglich. Sicherlich freut sich das Herz-Kreislauf-System, wenn es mal wieder so richtig arbeiten durfte oder die Muskeln sind dankbar für eine entspannte Dehnung. Doch das heißt nicht, dass jeder Joggen oder zur Pilatesstunde gehen muss. Durch eine gesteigerte Alltagsbewegung lassen sich ganz entspannt die positiven Effekte von Bewegung ernten.
Unter Alltagsbewegung versteht man alles, was im Laufe des Tages an Bewegung so nebenbei passiert. Jeder Schritt – egal ob zum Kühlschrank oder im Wald – feiert die Fähigkeiten Deines Körpers. Wer beruflich ständig auf den Beinen ist, hat an dieser Stelle einen klaren Vorteil gegenüber denjenigen, die viel sitzen müssen.
Alltagsbewegung mit Genuss
Hier findest Du einige Ideen, wie Du ganz leicht und ohne Kampf den Anteil an Bewegung im Alltag nach oben schrauben kannst:
- Formuliere jede Gelegenheit zum Aufstehen und Gehen von „muss“ zu „darf“ um.
- Schau kurz beim Kollegen vorbei, um eine Frage direkt zu klären.
- Wann immer es Zeit und Situation zulassen, nutze die Treppe.
- Freue Dich über einen abgelegenen Parkplatz – oder parke bewusst mit etwas Entfernung.
- Steige eine Haltestelle früher aus oder später ein.
- Laufe beim Telefonieren oder „Facebooken“ durchs Zimmer.
- Erhole Dich vom Sitzen mit kurzen 5-Minuten-Einheiten Yoga, Pilates oder Hampelmänner.
- Erstelle Dir eine YouTube-Playliste mit 5- oder 10-Minuten Übungsvideos, die Du schnell und überall einbauen kannst, ohne Dich umziehen zu müssen.
- Verbinde das Notwendige mit dem Angenehmen: Die 10-minütige Schnellputz-Aktion eines Zimmers bringt den Puls in Gang und belohnt Dich mit einem Raum zum Wohlfühlen.
- Gartenarbeit, Kochen, den Kindern hinterherjagen sind Möglichkeiten zur Bewegung.
- Vielleicht kannst Du Deinen Arbeitsplatz zum kombinierten Stehschreibtisch umzufunktionieren.
- Verbinde Spaziergänge oder Erledigung zu Fuß mit dem Hören von Hörbüchern oder Musik.
Löse Dich vom negativen Bild einer schmerzenden, schweißtreibenden Stunde im Fitnessstudio und entspanne Dich im neuen Blick auf wohltuende, Spaß machende Bewegung.
Der Schlüssel zu mehr Bewegung
Der Schlüssel zur Entstressung dieses Themas lautet: Spaß muss sein. Wenn Du an einer Art der Bewegung Spaß hast, benötigst Du deutlich weniger Disziplin und bist weniger abhängig von Deiner Willenskraft. Gepaart mit einem Fokus auf die unmittelbaren Vorteile hast Du Deinen inneren Schweinehund schnell auf Deiner Seite und so erledigen sich auch die endlosen Kämpfe um den Sport.
Wenn Du dann noch die Gelegenheiten Deines Alltags so optimierst, dass automatisch mehr Bewegung integriert ist, dann kannst Du eine verhasste 30-Day-Shred Einheit getrost vergessen. Selbstfürsorge mit angenehmer Bewegung zu koppeln optimiert die Nutzung Deiner begrenzten Freizeit. So bist Du auf dem besten Weg, Bewegung als natürliche Wohlfühlmaßnahme zu nutzen und ein aktives, glückliches Leben zu führen.
Lust, die Zeit im Büro aktiver zu gestalten?
Dann könnte dieser Kurs Yoga im Büro* genau das Richtige für Dich sein! Du lernst unauffällige Übungen, die Du ganz nebenbei machen kannst und findest gleichzeitig Anleitung zum Stressabbau. So lässt sich die Arbeitszeit doppelt nutzen!
Durchforste also gleich noch Deinen Alltag nach Möglichkeiten, wie Du angenehme Bewegung stärker ein- oder ausbauen kannst. Überlege Dir, wo Du dafür etwas mehr Zeit einplanen musst und wie Du das für Dich angenehmer gestalten kannst (Hörbuch, Musik, Coffee/Tea-to-go). Lass Dich im Internet inspirieren, welche Sportarten Du ausprobieren könntest. Wenn Dich etwas anlacht, dann unternimm direkt den ersten Schritt zur Umsetzung.
Mit diesen Tipps wirst Du endlich Entspannung zu diesem Thema UND einen aktiveren Lebensstil führen. Lass mich wissen, welche Art der Bewegung Dein Favorit ist!
Hier geht’s zum letzten Prinzip.
Hier findest Du die Anleitung für einen Laufbandschreibtisch
sowie das Zubehör für einen Stehschreibtisch
Letzte Aktualisierung am 12.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Als Amazon Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen