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5 Sofort-Maßnahmen zum Wohlfühlen in deiner Haut - Beitragsbild 1

Der schwierigste Schritt auf dem Weg zu Freiheit und mehr Wohlbefinden im eigenen Körper ist der Umgang mit dem Status Quo. Der Reiz an Diäten ist ohne Zweifel, dass sie mit dem Traum eines zukünftig strahlenden Körpers locken. Wer bereits verschiedene Verzichtdurchläufe hinter sich gebracht hat, wird jedoch mit dem einen oder anderen Haken an diesem Konzept vertraut sein:

Der eigene Körper entspricht auch nach einer Diät selten den Hochglanzbildern auf Magazinen. Der Hauptgrund dafür hat sich wohl inzwischen herumgesprochen. Ein kleines, aber feines Fotobearbeitungsprogramm namens Photoshop ermöglicht es Fotografen und Bildbearbeitern mit wenig Aufwand, die Realität Schritt für Schritt aus dem Bild zu entfernen und durch täuschend echt wirkende Märchenbilder zu ersetzen.

Körperbilder in den Medien

Doch auch ohne Bearbeitung sollte man sich vor Augen halten, dass die seit vielen Jahrzehnten begehrten Modellfiguren unserer Zeit nur etwa ein Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren. Durch die Fokussierung auf den superschlanken Körpertyp in sämtlichen Publikationen entgeht uns seit langem, dass Menschen schon genetisch in unterschiedlichen Größen und Formen daherkommen und das auch gut so ist. Leider wird uns überall vermittelt, dass nur eine Sorte Körper begehrenswert, erstrebenswert und schön ist.

Durch das Vorhalten einer an den perfekten Körper gekoppelten Traumwelt halten uns die Medien sehr effektiv vom Genuss unseres echten Lebens im aktuellen Körper ab. Ganz nebenbei verdient die Diätenindustrie jedes Jahr Milliarden mit unserer Unsicherheit und Ablehnung des eigenen Körpers.

Wie wäre es, wenn…

…wir uns das Recht zurücknehmen, uns selbst und andere so schön zu finden, wie wir sind? Wenn wir graue Haare, Fältchen, Dellen und Rollen nicht als verachtenswert und unansehnlich verstecken, sondern als Teil unserer unfassbar durchdachten menschlichen Behausung annehmen? Wenn wir weder von uns noch von anderen Perfektion des Äußeren erwarten? Wenn wir uns daran erinnern, dass ein menschlicher Körper keinesfalls hauptsächlich dafür da ist, von anderen schön gefunden zu werden?

Wenn wir uns Lebensfreude erlauben statt Angst vor der nächsten Party mit all ihren nicht-diätkonformen Verlockungen zu haben? Wenn wir entdecken können, was wirklich in uns steckt, statt unsere wertvolle Lebenszeit mit Sorgen um Kalorien oder Zucker, zu viele Kohlenhydrate, das falsche Fett oder zu wenig Eiweiß zu verschwenden? Wenn wir lernen, das Hier und Jetzt zu genießen und dankbar das Beste aus dem herauszuholen, was uns das Leben gerade bietet?

Wenn es dir schwerfällt, dich in deinem Körper wohlzufühlen, so wie er sich genau in diesem Moment präsentiert, dann habe ich hier fünf Tipps für dich, die mir geholfen haben, meinen Körper immer mehr so zu akzeptieren, wie er gerade ist:

#1 Bewege dich mit Freude 

Der schnellste Weg, deinen Körper zu spüren und dich darin wohlzufühlen, ist genussvolle Bewegung. Kaum etwas hilft mir so gut, mich in meinem Körper zuhause zu fühlen, wie das Gefühl von Dehnung und leichtem Muskel-Wohlweh. Und damit meine ich nicht ein integriertes Versprechen von Straffung und Formung und möglichem Gewichtsverlust. Es geht um die vielen positiven Aspekte, die Bewegung auf unsere Psyche und die Funktion unseres Körpers hat. Wir sind dafür gemacht uns zu bewegen und werden steif und krank, wenn wir es nicht tun.

Wie ich bereits beschrieben habe, bedeutet Bewegung jedoch nicht, sich stundenlang im Fitnessstudio zu quälen oder freudlos jeden Tag kilometerweit durch den Regen zu joggen (es sei denn Du machst das wirklich gern). Bewegung ist am effektivsten, wenn sie dir Spaß macht.

Ein Spaziergang durch die Frühlingssonne, Radfahren am Flußufer, mit den Kindern fangen spielen, einige Bälle im Korb versenken oder hier und da fünf Minuten Yoga, Pilates oder was immer es ist, das du gern machst – all das ist Bewegung und jede Minute zählt. Lass dich nicht von scheinbar fehlender Effizienz beim Abbau von Kalorien oder Aufbau von Muskeln abhalten. Experimentiere und dann bilde Bewegung in deinen Alltag, auf die du dich freuen kannst.

#2 Kaufe dir Kleidung, die JETZT gut passt 

Ein wundervolles Mittel, sich ganz schnell ganz schlecht im eigenen Körper zu fühlen, ist schlecht sitzende Kleidung. Nur weil ein bestimmtes Größenschild in ein Kleidungsstück eingenäht ist, heißt das noch nicht, dass es sich mit deinem Körper versteht. Kleidergrößen und Körper fallen so unterschiedlich aus, dass ein Größenschild im Grunde nichtssagend ist.

  • Schaffe Platz in deinem Kleiderschrank, indem du alles weggibst, was dir nicht passt oder du nicht mehr anziehst.
  • Trenne dich vom Fokus auf eine bestimmte Größe und kaufe ein, was sich gut anfühlt. Ich habe schon Kleidung in drei unterschiedlichen Größen im gleichen Geschäft ausgewählt, weil Schnitte, Formen und Mode nicht unbedingt dem entsprachen, was ich unter Wohlfühlen verstehe.
  • Gönne dir tolle Klamotten in deiner jetzigen Größe, statt immer nur mit zweiter Wahl die Zeit bis zum Traumkörper zu überbrücken. Wenn du irgendwann eine andere Größe benötigst, dann kannst du immer noch neu einkaufen.
  • An manchen Tagen kann dir Shapewear, also formende Unterwäsche, helfen, dich wohler zu fühlen – an anderen Tagen macht sie alles kaputt. Probiere aus, was sich gut anfühlt. Sicherlich mag es langfristig erstrebenswert sein, sich so wohlzufühlen, wie man ohne Shapewear eben ist. Doch der Weg dahin ist lang und kurvenreich und wenn dir formende Unterwäsche dabei hilft, dich in deinem momentanen Körper wohlzufühlen, dann nutze die Möglichkeit fröhlichen Herzens.
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#3 Bearbeite deine sozialen Medien 

Schau dir genau an, wem du auf sozialen Medien folgst und mit welchen Bildern du dadurch in deiner Übersicht überflutet wirst. Verbirg Seiten konsequent, die mit unrealistischen Bildern ein mieses Gefühl über dich selbst in dir hervorrufen. Suche stattdessen nach Seiten, die eine Vielfalt an Körperformen präsentieren. Stichworte wie „körperakzeptanz“, „bodypositivity“, „plus size“ oder „curvy“ können dir helfen, neue Seiten zu entdecken und frischen Wind in deinen Feed zu pusten.

Einige Seiten, die ich für ihre Vielfalt schätze sind Bodyposipanda, Dove, Soul Warrior, Dana Falsetti, Formgefühl. Das meiste davon ist leider in Englisch, doch für realistischeres Bildmaterial reicht es allemal. Und schau dir auf jeden Fall mal Embrace an – ein Film, der mich zu einigen wundersamen Maßnahmen inspiriert hat.

Wenn du für eine größere Herausforderung bereit bist, dann versuche es mit einer Medien-Diät. Verzichte für einen selbstgewählten Zeitraum so gut es geht auf alle Medien (Zeitungen, Magazine, Sendungen, Webseiten, Newsletter, Videos, soziale Medien), die mit ihren Bildern und Beiträgen dafür sorgen, dass du dich mit deinem Körper minderwertig fühlst. Beobachte, welche Auswirkungen diese Medien-Diät auf dein Körper- und Selbstbewusstsein sowie die Faktoren Zufriedenheit und Lebensfreude hat.

#4 Sage der kritischen Stimme in dir den Kampf an 

Die Art und Weise, wie wir mit uns selbst sprechen, geht über alles hinaus, was wir als zwischenmenschlich akzeptabel betrachten. Mit niemandem sonst reden wir so knallhart kritisch und negativ. Niemanden lassen wir so mit uns sprechen – also sollten wir es uns selbst auch nicht erlauben.
Das nächste Mal, wenn du dich vor dem Spiegel runtermachst, stoppe deine innere Kritik und suche nach genauso vielen positiven Dingen, die du über dich sagen kannst.

Versuche dir selbst mit Freundlichkeit und Wärme zu begegnen. Immerhin hat all die scharfe Kritik als Motivator auch nicht viel gebracht und so ist es Zeit, neue Wege einzuschlagen. Man kann sich nicht mit Hass und Abwertung zur Verbesserung treiben und erwarten, dass man sich am anderen Ende lieber mag. Wann immer du dich also dabei ertappst, wie du dir mit negativen, erniedrigenden, demütigenden oder unbarmherzigen Bemerkungen das Leben schwer machst, rufe innerlich „STOP!“ und suche nach positiven Beschreibungen für dich selbst.

Hilfreich ist diese Übung auch nach Außen. Du kennst deine eigenen inneren, verborgenen Kämpfe und weißt, dass dein Innenleben nicht unbedingt dem entspricht, was sich andere auf Grund deines Äußeren über dich zusammenreimen. Wenn du das nächste Mal versucht bist, das Aussehen einer anderen Person abzuwerten oder zu kritisieren, versuche die möglichen Kämpfe im Leben dieses Menschen zu erahnen und ihn mit liebevollem Blick zu sehen.

#5 Übe Dankbarkeit 

So altmodisch Dankbarkeit klingen mag, sie hat ein unglaubliches Potential für mehr Lebensfreude im Alltag. Wenn ich mir dankbar vor Augen halte, wieviel mein Körper in jeder Sekunde für mich tut, wieviel er an Missachtung und Misshandlung (zum Beispiel durch Essensentzug) erlitten hat und trotzdem beharrlich sein Bestes gegeben hat, damit ich mich bewegen, atmen, denken, fühlen, lachen und lieben kann, dann ist es schwerer, sich über Dellen aufzuregen.

Wenn ich mir bewusst mache, welch unglaubliche Leistung mein Körper vollbracht hat, indem er drei Kinder in mir wachsen ließ, sie durch eine lächerlich kleine Öffnung zur Welt gebracht und anschließend neben den eigenen Reparaturarbeiten auch noch ernährt hat, dann fällt es mir schwerer mich über Röllchen am Bauch zu beschweren.

Praxis-Tipp: Erstelle eine Liste mit all den Dingen, für die du deinem Körper dankbar bist. Bonuspunkte gibt es für all die Dinge, die du an dir schön findest… 😉

Es geht hier übrigens nicht darum, sich alles schön zu reden oder aufzugeben (beides werde ich in separaten Artikeln bearbeiten). Es geht vielmehr darum, sich das Leben nicht schwerer zu machen als notwendig.

Versuche es…

Mit diesen Tipps kannst du innerhalb weniger Tage beobachen, dass sich etwas in dir verändert. Sicherlich wirst du nicht übermorgen als frisch verliebt in deinen Körper gelten. Doch du wirst Fortschritte wahrnehmen und durch mehr positive Gedanken und Sichtweisen zu mehr Freiheit, Gesundheit und Lebensfreude zu finden.

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